Bürgermeister Lutz Urbach hat "auf dem Weg zur kinderfreundlichsten Stadt in NRW" am Freitag wieder die Spielplatz-Situation in Bergisch Gladbach gefeiert.
Dabei täuscht das Fest zur Eröffnung des Spielplatzes Tannenbergstraße, genauso wie die Einweihung eines neuen Spielgerätes auf dem großen Spielplatz in Hand zwischen Willy-Brandt-Straße und
Carl-von-Ossietzky-Straße, das zum allergrößten Teil durch eine Spende der Siedlungsgemeinschaft Hermann-Löns-Viertel finanziert wurde, darüber hinweg, dass der Bürgermeister die Finanzierung der
Kinder- und Jugendarbeit nicht vorrangig als eine kommunale Aufgabe sieht.
Bei der diskutierten Entscheidung des Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss am 03.07.2014 über den Spielplatz in der Frankenstraße handelt es sich nicht um eine Schließung, sondern um eine
Verlegung. Aber ein großer Teil anderer Spielplätze befindet sich weiterhin auf eingezäunten Grundstücken von Schulen und Kindertagesstätten.
Während vor nicht allzu langer Zeit in Refrath ein völlig deplazierter Spielplatz mit unverhofften Überschüssen aus dem Haushalt finanziert werden konnte, laufen für die Kinder- und Jugendarbeit
des Cross in Gronau-Hand zum Jahresende die Landes-Mittel zur Vermittlung des Bildungs- und Teilhabepaketes aus. Eine kommunale Weiterfinanzierung ab 2015 sieht die Stadtverwaltung nicht vor.
Dadurch sind für die Kinder und Jugendlichen hier nicht nur der Abenteuerspielplatz und das Bauwagenprojekt gefährdet, sondern auch die nachhaltige soziale Arbeit mit den Familien, die Ansprüche
auf das Bildungs- und Teilhabepaket zum Wohle ihrer Kinder hätten.
Einen Grund zum Feiern sieht der Vorsitzende der Linksfraktion in Bergisch Gladbach Thomas Klein nicht: „Solange wir so weit davon entfernt sind, nicht nur mit feierlichen Worten sondern auch in
der Tat eine kinderfreundliche Stadt zu sein, solange wir die einfachsten und grundlegendsten Angelegenheiten von Kindern- und Jugendlichen nicht durch Haushaltsmittel sicherstellen, sondern von
Spenden und Good-Will-Aktionen abhängig machen, würde ich mich schämen, an solchen Einweihungsfeierlichkeiten teilzunehmen.“
Kommentar schreiben
Kommentare: 0