Die Bergische Landeszeitung schreibt am 05.08.14:
Was hat die Einstellung der Schützen überhaupt mit christlichem Glauben zu tun?
Der Glaube, auf den die Schützenbrüder sich berufen war schon vor jahrtausenden fortschrittlicher: schon in der Bibel heißt es: «Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.» (3. Mose 19,33-34)
„Menschen in Institutionen, die sich so ausgrenzend äußern und verhalten, müssen sich den Vorwurf eine Parallel-Gesellschaft zu bilden auf die eigene Fahne schreiben“, sagt Thomas Klein, Vorsitzender DIE LINKE. Fraktion Bergisch Gladbach und verweist auf das Parteiprogramm seiner Partei: „DIE LINKE achtet die Kirchen und Religionsgemeinschaften, ihre soziale Tätigkeit und ihre Unabhängigkeit. Allerdings müssen Grundrechte … auch in den Kirchen und Religionsgemeinschaften und in deren Einrichtungen Geltung haben, … Niemand, der sich nicht bekennt, darf in irgendeiner Weise benachteiligt werden.“
Der Erste Brudermeister der Sebastianus-Schützen ist da anderer Meinung: „Wir sehen da auch keinen Nachbesserungsbedarf“, falls jemand muslimischen Glaubens aktiver Schützenbruder werden wolle, müsse er eben seinen Glauben wechseln.
Lucie Misini von DIE LINKE. Fraktion Bergisch Gladbach fragt: „Geht der erste Brudermeister Peter Koch etwa davon aus, ein Gläubiger könne „seinen Glauben wechseln“ wie ein Hemd?! Dann kann ihm sein eigener Glaube nicht viel wert sein.“
Solche Verhaltensweisen seien äußerst diskriminierend und widersprächen dem Geist des Antidiskriminierungsgesetzes, sagt auch Bülent Iylik, der Vorsitzende des Bergisch Gladbacher Integrationsrates am 05.08.14 der Bergischen Landeszeitung.
Als Fördermitglied sind dem Brudermeister Muslime allerdings willkommen; er sagt: „Wir sind ja auf jeden Euro angewiesen“.
Thomas Klein, schämt sich als Schildgener Bürger dafür, dass eine solche diskriminierende Gesinnung in seiner Nachbarschaft gepflegt wird.
Dabei steht Klein selbst der Brauchtumspflege sehr nahe und weis auch bestimmte konservative Werte durchaus zu schätzen.
„Aber Tradition ist, nach Thomas Morus, nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme. Und Integration fördern geht anders“, sagt Thomas Klein, „ es wird Zeit, dass auch solche alteingesessenen Vereine sich endlich in unsere pluralistische Gesellschaft integrieren“.
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