Do

14

Feb

2013

Kein Vorbild für unsere Demokratie

Historisches Wahlplakat Hindenburg/Hitler
Historisches Wahlplakat Hindenburg/Hitler

Hindenburg die Ehrenbürgerschaft entziehen, Platz umbenennen!


Die Stadtratsfraktion DIE LINKE./BfBB in Bergisch Gladbach beantragt die Aberkennung der städtischen Ehrenbürgerschaft des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg und die Umbenennung des Hindenburgplatz.    
Für Tomás M. Santillán, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE./BfBB im Stadtrat Bergisch Gladbach gibt es keine Zweifel: „Es kann nicht sein, dass einen Mann geehrt wird, der sich ganz offen gegen die Demokratie und Frieden gestellt hat und einen entscheidenden Anteil an der Machtergreifung des Nationalsozialismus hatte. Damit trägt er moralisch und politisch die Mitverantwortung für Krieg, Vertreibung, Verbrechen, Völkermord und die Shoah in Europa. Gleichzeitig gibt es immer noch zahlreiche Opfer des Nationalsozialismus, die sich bis zuletzt für Demokratie und Frieden eingesetzt haben, trotzdem bis heute nicht entschädigt wurden und auch nicht durch Ehrenbürgerschaft oder einen Platznamen geehrt werden.“    

In den letzten Jahren haben mehrere Städte und Gemeinden dem ehemaligen Reichspräsidenten die Ehrenbürgerschaft aberkannt und/oder Straßen und Plätze umbenannt. In Münster haben die Bürgerinnen und Bürger sogar in einem Bürgerentscheid mehrheitlich entschieden den Hindenburgplatz in Schlossplatz unbenannt.

DIE LINKE./BfBB legt dem Stadtrat einen ausführlichen Antrag vor, in dem sie dem Rat auffordert Paul von Hindenburgs Bedeutung neu zu bewerten. In der Sitzung des Stadtrats wird die Fraktion allen Mitgliedern des Stadtrats eine Filmdokumentation des Fernsehsenders ARTE als DVD zur Verfügung stellen, damit sich jedes Ratsmitglied ausführlich über die historische Bewertung informieren kann. Filmemacher Christoph Weinert hinterfragt den "Mythos Hindenburg" und räumt auf mit der hartnäckig verbreiteten Mär eines zuletzt geistig und körperlich verfallenen Greises, der in seinen letzten Lebensjahren unter fremdem Einfluss gestanden habe. Hindenburg traf alle politischen Entscheidungen bis kurz vor seinem Ableben bei klarem Verstand. Auch die zahlreichen politischen Morde, die im Auftrag seines Reichskanzlers Hitler verübt wurden, hat Hindenburg ausdrücklich verteidigt und gut geheißen.  Neben den international renommierten Historikern Roger Moorhouse, Pierre Jardin, Wolfram Pyta und Anna von der Goltz kommt auch der Enkel des Reichspräsidenten, Hubertus von Hindenburg, zu Wort, der sowohl seinen Großvater als auch Adolf Hitler im Berliner Präsidentenpalais aus nächster Nähe miterlebt hat. Diese Dokumentation ist auch zu sehen bei YouTube unter: http://youtu.be/StfzftkLNOE

Für die Umbenennung des Platzes gibt es viele Vorschläge: „Ich könnte mir einen Platz der Menschenrechte oder einen Friedensplatz vorstellen, aber das ist der zweite Schritt der Entscheidung. Erst muss der Stadtrat sich zu eine Umbenennung durchringen.“ meint Santillan.

Der vollständige Antrag an den Stadtrat inkl. Kurzbiografie hier als PDF zum Download:

Video "HINDENBURG":

Hindenburg - Dokumentation über Paul von Hindenburg from BGLGeschichten on Vimeo.

 

Dokumentation über Paul von "HINDENBURG"

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Kommentare: 1

  • #1

    Konstantin Breuer (Freitag, 29 März 2013 22:12)

    Also ich finde ja die Linke hat vollkommen recht und ich finde wir sollten noch viel mehr Straßen umbenennen: Beispielsweise habe ich in der Falltorstraße überhaupt kein Falltor vorgefunden (das geht ja mal garnicht) und die Forststraße ist auch nicht bewaldet genug um dieses Namen zu tragen. Das führt doch dazu, dass die Leute überhaupt nicht mehr wissen wo Vorne und Hinten ist. Auch die Graf Adolf Straße muss zwingend umbenannt werden, ansonsten würden wir ja alle ein Zugeständis an den Adelismus machen und dagegen hat die Linke ja bestimmt was. Zudem würde ich vorschlagen die Graf von Spee straße, als kleine Anekdote hinsichtlich der Linken, zur Ausspäher straße umzubenennen.

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