Durch „unvorhergesehene“ Probleme beim Bau der neuen Fußgängerzone steigen die Kosten des Regionale 2010 Projekts Bergisch Gladbach Stadtmitte um weitere 270.000 € an. Nach Auskunft der
Verwaltung wäre der Untergrund so schlecht, dass zusätzliche Kosten entstünden. Außerdem wurden Bauschutt und giftige Stoffe entdeckt, die entsorgt werden müssen. Auch bei den Baukosten für die
neue Parkpalette Buchmühle als Ersatz für die wegfallenden Parkplätze hat man sich verschätzt und auch hier wird es um 200.000 € teurer als zunächst veranschlagt.
Tomás M. Santillan, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE./BfBB betrachtet die meisten Bauvorhaben der Regionale 2010 als Steuerverschwendung und Luxusausgaben: „Wieder steigen die Kosten der Regionale
2010 an. Noch vor wenigen Monaten haben CDU, FDP gemeinsamen mit SPD und Grünen die Bürgerinnen und Bürger kaltschnäuzig belogen, als sie behaupteten, die gesamten Kosten für die Regionale 2010
würden den Haushalt der Stadt nur mit ca. 1,1 Millionen € belasten. Der Rest würde aus Steuermitteln des Landes NRW gefördert. Schon ein Jahr später bedeuten alleine die neuen Mehrkosten in der
Fußgängerzone und bei der Parkpalette Buchmühle schon fast eine halbe Millionen € mehr Ausgaben nur für die Regionale 2010 und ihre mittelbaren Folgeprojekte. Allein die neue Parkpalette an der
Buchmühle kostet die Bürgerinnen und Bürger damit fast so viel wie der angebliche Eigenanteil von 1,1 Millionen Euro. Hinzu kommen die internen Personalkosten für die Regionale 2010, welche bei
über 1,5 Millionen liegen. Diese Personalkosten und die Parkpalette Buchmühle werden zu 0% gefördert und die Stadt muss diese vollständig alleine finanzieren. Weitere Belastungen sind die
Ausfälle bei den Parkgebühren vom Parkplatz Buchmühle von geschätzt ca. 1,5 Millionen € in den nächsten 5 Jahren und die Kosten (ca. 5 Mio €) für die geplante Erweiterung der Tiefgarage am
Bergischen Löwen, welche auch als Ersatz für die Parkplätze Buchmühle eine Folge der Regionale 2010 ist. Also fast 10 Millionen € statt „nur“ 1,1 Millionen € wie immer behauptet wurde. Und
die Kosten steigen weiter, wie die aktuellen „unvorhergesehenen Mehrkosten“ bei der Fußgängerzone und Parkpalette Buchmühle zeigen. Bei Bauvorhaben dieser Größe muss man mir solchen
„unvorhergesehenen Mehrkosten“ rechnen, statt sie den Bürgerinnen und Bürgern zu verschweigen. Solche „Fehlkalkulationen“ sind nicht die Ausnahme, sondern eigentlich und leider die
Normalität.“
Nach Aussage der Stadtverwaltung will man für die Mehrkosten der Fußgängerzone über weitere Förderungen mit der Bezirksregierung verhandeln. Für Tomás Santillán ist eine solche erweiterte
Förderung allerdings unwahrscheinlich, denn schon jetzt hätte man 90% Förderung bekommen, während andere Städte und Gemeinden nur 60% erhalten haben. „Selbst wenn dieser Nachschlag kommen würde,
am Ende müssen wir es als Steuerzahler bezahlen, ob aus NRW Steuern oder dem städtischen Haushalt.“ endet Santillan.
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