Di
13
Mär
2012
Elternwille wird endlich abgefragt.
Schulentwicklung: DIE LINKE./BfBB begrüßt einer Befragung zu Schulformen, kritisiert aber das Verfahren.
Schon im Februar 2011 hatte DIE LINKE./BfBB, Fraktion im Stadtrat Bergisch Gladbach die Durchführung einer Elternbefragung zur Feststellung des Elternwillens bei der Schulwahl beantragt. Obwohl
die Schulverwaltung dieses befürwortete, hatte letztes Jahr noch eine Mehrheit im Schulausschuss eine solche Feststellung des Elternwillens abgelehnt.
„Die Vorschläge für den Umzug und die Schließung von Schulen liegen schon seit Anfang 2011 auf dem Tisch. Offensichtlich haben die Fraktionen die Dimension der Schulstandortdebatte ignoriert.
Jetzt wo man mit der Schulpolitik am grünen Verwaltungstisch vor die Wand gefahren hat, sieht man ein, dass eine Elternbefragung doch notwendig ist.“ meint J. Klein, schulpolitischer Sprecher DIE
LINKE./BfBB. J. Klein ist zwar mit der Entscheidung des Schulausschuss grundsätzlich zufrieden, dass nun endlich die Eltern befragt werden, kritisiert aber das gewählte Verfahren. “Man kann die
Ergebnisse einer Umfrage im Vorfeld schon nach seinem Wunsch gestalten, je nachdem, wie man sie anlegt. Der Termin für die Befragung im Juni ist eine Farce, denn so kann sie die tatsächliche
Entwicklung kaum abbilden. Die Eltern von Kindern der dritten Klassen machen sich zwar Gedanken über die Schullaufbahn, warten aber die vierten Klasse ab. Schon jetzt ist klar, dass wieder die
meisten Eltern, die für ihre Kinder immer nur gute Chancen „wünschen“, ihre Kinder auf ein Gymnasium schicken wollen. Die Eltern der vierten Klasse, die im Juni befragt werden, haben sich
entschieden, denn ihre Kinder sind an einer Schule angenommen. Was soll da bei einer Befragung herauskommen, denn wir wissen längst das 107 Kinder an der IGP abgelehnt wurden.“
Die Befragung in der Projektarbeit der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung unter Eltern von Schülerinnen und Schülern der dritten Klasse zeigt deutlich, wie stark diese von den
tatsächlichen Anmeldungen zur fünften Klasse abweicht, sobald die Eltern in der vierten Klasse tatsächlich eine Entscheidung treffen müssen. Wieder wurden 107 Kinder an der einzigen Gesamtschule
abgelehnt. Nachdem die Landesregierung die Mindestzahl für Gesamtschulen auf 102 Schülerinnen und Schüler in der Eingangsstufe gesenkt hat, hätte dies gereicht, um eine zweite Gesamtschule nur
für Bergisch Gladbach zu errichten, so DIE LINKE./BfBB.
„Nachdem der Schulausschuss das Thema seit Monaten verschleppt hat, will man jetzt plötzlich alles ganz schnell durchprügeln. Dazu besteht keinerlei Anlass, denn die Maßnahmen könnte man auch in
2014 umsetzen. Noch in 2011 wurde eine Elternbefragung abgelehnt und auch jetzt spielen Haushaltsfragen eine wichtigere Rolle als die Chancen unserer Kinder.“ sagt J. Klein weiter, „Die
Durchführung einer späteren Befragung im Dezember sollte nichts verzögern, sondern eine fachlich bessere Umfrage sicherstellen, welche genauere Ergebnisse liefern könnte. In diesem Dezember
erfahren die Eltern bei den Elternsprechtagen die Eignung für ihre Kinder und stehe kurz vor der Entscheidung, welche Schulform sie wählen sollen.“
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