Do

10

Mär

2011

Offene Antwort an das Lehrerkollegium des NCG zum Schulentwicklungsplan

An das Lehrerkollegium des

Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bergisch Gladbach

 

 

Offene Antwort auf ihren offenen Brief

Sehr geehrtes Lehrerkollegium des Nicolaus-Cusanus-Gymnasium Bergisch Gladbach,
 
danke für ihren offenen Brief. Das Thema Schulentwicklung nimmt in der Arbeit der Fraktion DIE LINKE./BfBB einen hohen Stellenwert ein. Die von der FHÖV vorgelegte Projektarbeit von Studentinnen und Studenten der FHÖV kann nur als Einstieg in die Diskussion verstanden werden. Unglücklicherweise trägt diese Projektarbeit den Namen „Schulentwicklungsplan“ und erweckt damit den falschen Eindruck, als wäre es ein fertiger Plan für die Entwicklung der Schullandschaft in Bergisch Gladbach. Insgesamt halten wir die Ergebnisse und die drei genannten Alternativen für sehr fragwürdig. In der beiliegenden Stellungnahme hat die Fraktion DIE LINKE./BfBB ihre Fragen und die Kritik in zehn Punkten festgehalten.

Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Projektarbeit der FHÖV war mehr als unglücklich, denn kurz vor den Anmeldungen wurden sehr viele Eltern gerade auch an ihrer Schule verunsichert.   

Trotzdem sind wir den Studentinnen und Studenten der FHÖV dankbar, dass sie die Debatte um die Schulentwicklung endlich angestoßen haben.    

Bisher wurde in der Frage der Schulentwicklung nichts entschieden. DIE LINKE./BfBB begrüßt es, dass sich immer mehr Menschen in die Debatte einschalten. Womöglich werden wir nicht um harte Entscheidungen herumkommen, aber bis dahin sollte jede und jeder Gelegenheit haben, seine Positionen zu äußern. Dafür haben wir eine offene Bürgerversammlung beantragt, an der alle Beteiligten mitarbeiten sollten.     
 
Wir teilen ihre Forderungen im Kern und fordern mehr Mittel für die Bildung und für alle Schulen in Bergisch Gladbach. (Grundschulen, Förderschule, Gymnasien, Hauptschulen, Realschulen und für die Gesamtschule)

Die Sanierung der Schulen wurde seit Jahrzehnten sträflich vernachlässigt. Die Probleme sind immer weiter angewachsen. Heute hat sich ein Berg von dringend notwendigen Anforderungen angesammelt, der zunächst unüberwindlich erscheint.

Die Fraktion DIE LINKE./BfBB hat im letzten Jahr leider erfolglos mehrere Finanzierungsvorschläge für die Schulsanierung gemacht. Gleichzeitig werden von der Stadt über als 11 Millionen Euro in mehrere unnötige Verschönerungsmaßnahmen in der Stadtmitte verplant, finanziert und umgesetzt. Für diese Luxusmaßnahmen der Regionale 2010 müssen wir als Steuerzahler aufkommen (egal ob als NRW-Steuerzahler oder als Stadtbewohner), während unsere Schulen vernachlässigt werden. Die mittelbaren Folgekosten der Regionale 2010 liegen wahrscheinlich bei 20 Millionen Euro und damit wächst der Finanzierungsaufwand für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf ca. 10 Millionen Euro an. Dies ist nur ein Beispiel, wie Steuergelder in dieser Stadt sinnlos verschwendet werden, obwohl sonst immer vorgeschoben wird, dass „kein Geld da sei“.
 
Als Stadtratsfraktion haben wir natürlich nicht nur die Situation einer Schule im Auge, sondern ganz besonders auch die Zukunft der Kinder und Schulen, die keine Lobby oder nur wenige Fürsprecher in dieser Stadt haben.     
Hierbei spielt der Elternwille eine zentrale Rolle. Solange es genug Eltern gibt, welche ihre Kinder an eine Schule schicken möchten, werden wir uns für den Erhalt dieser Schule einsetzen. Dies gilt für Nicolaus-Cusanus-Gymnasium genauso, wie für die Schulen am Kleefeld und Ahornweg.    

Dies ist auch der Grund dafür, dass DIE LINKE./BfBB ihre Forderung nach der Errichtung einer zweiten Gesamtschule im Süden der Stadt in diese Diskussion einbringt. Der Elternwille ist eindeutig, wie man an den Anmeldezahlen an der einzigen Gesamtschule in der Umgebung klar feststellen kann.

Die Projektarbeit der FHÖV macht deutlich, dass in der Schullandschaft Bergisch Gladbach umfassender Handlungsbedarf besteht. So gibt es auch Probleme an anderen Standorten in der Stadt. Dieses wird in der öffentlichen Debatte bisher ausgeblendet. Die Entwicklung der Schullandschaft in Bergisch Gladbach wurde seit Jahrzehnten nicht weiter entwickelt. Heute stehen wir vor einem Bündel von Problemen, die wir nicht mit einer einzigen isolierten Maßnahme lösen können.
 
Wir hoffen auf einen ergebnisoffenen Dialog mit ihnen und alle anderen Beteiligten und wünschen uns eine fruchtbare Diskussion und eine abschließend tragfähige und richtige Entscheidung, welche in erster Linie unseren Kindern nutzt und in zweiter Linie auch finanzierbar ist.

 

Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE./BfBB zum Schulentwicklungsplan als Acrobat PDF.

Dieser Brief als Acrobat PDF hier.

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