Do

11

Mär

2010

Stadt schließt Kindertagesstätten in Bensberg

Lauter Pänz demonstrieren gegen Schließung
Lauter Pänz demonstrieren gegen Schließung

Trotz weiter wachsender Nachfrage nach Plätzen in Kindertagesstätten will die Mehrheit des Stadtrats in den nächsten Jahren mehre Kindertagesstätten mit nur einer Kindergruppe schließen. DIE LINKE. (mit BfBB) fordert Ausbau statt Schließung von Kindertagestätten und beantragt im Stadtrat die Rücknahme des Beschluß zur Schließung.

Gestern demonstrierten über 70 Kinder und Angehörige der Kindertagesstätte Lauter Pänz e.V. vor dem Jugendhilfeausschuss des Rats der Stadt.  Der Stadtrat hatte im letzten Jahr gegen die Stimmen der BfBB beschlossen die Kindertagesstätte in Bensberg zu schließen.  So müssen alle 22 Kinder von „Lauter Pänz e. V.“  ab Sommer in anderen Kindertagesstätten untergebracht werden. Dieses belastet die anderen Einrichtungen nicht nur räumlich und personell, sondern reduziert auch die tatsächliche Zahl der verfügbaren Plätze in den betroffenen Kindertagesstätten um 22. Alle Mitarbeiter (seit 28, 18 bzw. 10 Jahren dort tätig) werden durch die Schließung in die Arbeitslosigkeit entlassen.

 

Die Fraktion DIE LINKE. (mit BfBB) spricht sich erneut vehement gegen die Schließung von Kindertagesstätten aus, solange ein Bedarf, wie nachzuweisen ist, für diese Einrichtungen besteht. Weitere Schließungen aller eingruppigen KiTas (z.B.: Erdhörnchen e. V. Kindertagesstätte in Moitzfeld) sind beschlossen und werden in den nächsten Jahren von der Verwaltung umgesetzt.

„In allen Kindertagesstätten gibt es Wartelisten. Es kann nicht sein, dass viele Eltern händeringend nach einem Platz für ihr Kind suchen und die Stadt gleichzeitig Kindertagesstätten der Reihe nach schließt.“ meint Thomas Klein, Jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. (mit BfBB) und Mitglied im Jugendhilfeausschuss.

In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses legte die Verwaltung Zahlen zu der zukünftigen Planung für die Kindertagesstätten vor. Diese Zahlen weisen eine Versorgung mit Kindergartenplätzen von über 100% aus. Dieses widerspricht den überall vorhandenen Wartelisten. Die Versorgung der drei Krippenjahrgänge liegt dort bei lediglich 28,3%. Dieses ist nach Ansicht von Thomas Klein im Hinblick auf den zukünftigen Rechtsanspruch für diese Kindertagesbetreuung weder ausreichend noch mit der zu geringen Zahlen von Tagesmüttern auch nur annähernd bedarfsgerecht abgedeckt.

„Es ist hanebüchen, dass die Verwaltung auf der Grundlage von alten Zahlen plant, obwohl es ein leichtes wäre, genaue Kinderzahlen über das Melderegister zu erheben oder aber alle Anmeldungen einzeln abzugleichen und auszuwerten.“ so Klein, „So kann keine seriöse Planung aufgebaut werden.“

Es gibt einen Rechtsanspruch auf Plätze für Kinder ab 3 Jahre und die Nachfrage in Berg. Gladbach ist nachweisbar immer noch größer als die Zahl der Plätze. Die Verwaltung sieht in ihrer Planung aber keine Erfüllung des Anspruchs vor, sondern will nur einem Teil der Kinder einen Platz ermöglichen und vorhandene Kindertagesstätten schließen, um an anderer Stelle teure und langwierige Um- oder Neubauten vorzunehmen. Klein kritisiert die selbstgefällige Haltung der Verwaltung.

„Schon ein einziger nicht erfüllter Anspruch ist katastrophal für die betroffene Familie. Man hofft wohl, dass viele dieser Eltern ihren Rechtsanspruch nicht durchzusetzen versuchen und diese resigniert eine andere, eventuell rechtswidrige Lösung suchen. Oft bedeutet es eine einfache und wenig pädagogische Verwahrung der Kinder bei Nachbarn, der Verwandtschaft oder vor dem Fernseher.“ kritisiert Thomas Klein. „Als Begründung für diese unzureichende Planung schiebt die Verwaltung die hohen Kosten vor. Solche Aussagen sind mit dem Wahlkampfslogan von Lutz Urbach, für eine kinder- und familienfreundliche Stadt zu sorgen, nicht vereinbar! Das war wohl nur lauwarme Luft.“

 

DIE LINKE. (mit BfBB) beantragt in der Stadtratssitzung am 25. März 2010 den Beschluß zur Schließung der Kindertagesstäte Lauter Pänz e.V. zurückzunehmen und zukünftig keine Kindertagesstätten zu schliessen, solange das aktuelle Angebot an Plätzen den Bedarf nicht decken kann. Hier der Antrag im Wortlaut als Acrobat PDF.

 

Weitere Informationen bei:  Thomas Klein, Tel.: 0179-2234256

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